Friedrich-Wilhelm Marquardt

marquardtDer deutsche Theologe Friedrich-Wilhelm Marquardt (1928-2002) hat sich für eine Umkehr im Handeln und Sprechen der Kirche wie auch der Theologie eingesetzt. Von den Krisen des ersten und des zweiten Weltkriegs in Europa sollten die Theologen nicht unberührt bleiben. Sie sollten auf die Opfer ihres Denkens hören. Insbesondere sollten sie beim Judentum 'in die Schule' gehen. In den sieben Bänden seiner Dogmatik (1988-1997) hat er das auch getan: er hat auf jüdische Stimmen gehört und versucht, diese Stimmen für das eigene christliche Sprechen fruchtbar zu machen. Auf diesem Website finden sie einige einführende Artikel über sein Leben und seine dogmatische Arbeit. Daneben werden hier einige unveröffentlichte Artikel und Manuskripte von Friedrich-Wilhelm Marquardt publiziert.

Neu 

Interview mit Friedrich-Wilhelm Marquardt



Im Jahr 2001, wenige Monate vor seinem Tod, hat Friedrich-Wilhelm Marquardt ein Interview gegeben im Rahmen des "The KARL BARTH Documentary Interview Project". Er erzählt und berichtet darin über seine Zeit in Basel bei Karl Barth und der Zeit davor in Marburg bei Bultmann; weitere Stationen seines Lebens und Gedanken zu seiner Theologie lassen sich dem Gespräch ebenfalls entnehmen. Dieses Interview ist eine gute Einführung in sein Leben.



Wieder lieferbar:

Was dürfen wir hoffen, wenn wir hoffen dürfen.


Eine Eschatologie



Marquardt Eschatologie Hartmut SpennerWir sind sehr froh Ihnen mitteilen zu können daß der Antiquar und Verleger Hartmut Spenner die jetzt auch die drei Bände Eschatologie von Friedrich-Wilhelm Marquardt in seinem Verlag in einer Studienausgabe neu aufgelegt hat. 

Band 1 Zukunft ist heute ein „kurzfristig“ gedachter Begriff geworden. Die Welt hat sich verändert. Soweit die Vernunft sehen kann, macht der Gedanke an Zukunft eher hoffnungslos. Kants Frage: „Was dürfen wir hoffen?“ scheint sinnlos, da sich die viel ernstere stellt: Gibt es auf der Erde überhaupt noch Zukunft? Auch das kirchliche Christentum hat sich aus Angst vor Utopie und Schwärmerei in Bezug auf Zukunftsverheißungen sehr bedeckt gehalten. Zukunft sei in Jesus schon erfüllt. Jesus selbst habe bereits alles „vollbracht“, was Gott der Menschheit zugedacht hatte. Mit Neuem, was die Welt verändern könnte, sei aus christlichen Antrieben nicht mehr zu rechnen. Eschatologie lässt sich nach Marquardt nur vor diesem Hintergrund entwickeln. Dabei steht die Erkenntnis der christlichen Botschaft von Gott und Jesus schon von Anfang an unter dem Vorbehalt, dass erst die Zukunft ihre Wirklichkeit und Wahrheit an den Tag bringen wird. Niemand ist darum so sehr angewiesen aufs Hoffenkönnen wie die Christen. Eschatologie muss daher im Mittelpunkt der Theologien stehen. In diesem ersten Band seiner dreibändigen Eschatologie fragt Marquardt nach biblischen Möglichkeiten christlichen Hoffens und nach Verheißungs- und Hoffnungsgehalt der Tora für Nichtjuden („Noachidische Tora“). Und er entfaltet den Grund zum Hoffen im Leben Jesu, den er als Zukunftsmensch schildert.

Was dürfen wir hoffen, wenn wir hoffen dürfen. Eine Eschatologie. Band 1. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1993. 482 S.
ISBN: 978-3-89991-234-0
Preis: 34,80 Euro

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Eschatologie 2 Hartmut SpennerBand 2

In diesem zweiten Band wird über den Tod, den Feind jeden Zukunftlebens, als Tor zur Zukunft nachgedacht. Unter der Fragestellung „Was kommt auf uns zu?“ geht es Marquardt um die Sphäre, die den Übergang von der alten Zeit zur neuen darstellt. Gegen die Geringschätzung der Apokalyptik wird in diesem Buch versucht, ihr Sinn und Aktualität zuzusprechen und sie nicht Sektierern zu überlassen. Israels Verhältnis zu seinem Land rückt dabei ebenso in den Mittelpunkt des Interesses wie eine von jüdischer Tradition abgeleitete Sicht der lukanischen Apostel- und Missionsgeschichte. So werden Konturen der alten Erwartung eines Tausendjährigen Friedensreiches auf Erden vor dem Kommen des Reiches Gottes neu skizziert. Zuvor jedoch sehen wir alle unserem Sterben und dem Tod entgegen. Beide scheinen uns die Zukunft Gottes zu verbauen. Entgegen einer immer noch nur auf der Zukunft der Seelen bedachten protestantischen Hoffnungstradition wird in diesem Buch vom „Volk Gottes im Weltgeschehen“ gesprochen, wie wir es heute erfahren und theologisch verantworten sollen.

Was dürfen wir hoffen, wenn wir hoffen dürfen. Eine Eschatologie. Band 2. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1995 416 S.
ISBN: 978-3-89991-235-7
Preis: 34,80 Euro

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Eschatologie 3 Hartmut SpennerBand 3
In diesem abschließenden Band seiner Eschatologie spricht Friedrich-Wilhelm Marquardt vom Einbruch des neuen Lebens: vom Kommen des Menschensohnes und Jesus, – von der Erweckung der Toten und Lebenden aus dem Tode, vom Jüngsten Gericht und vom „ewigen Leben“ – also von alledem, was nach christlicher Einsicht Zukunft lohnend macht und ihr Inhalt ist. Für die Denkbarkeit von solcher Zukunft hat der Mensch keine Analogien. Denn die uns bekannte Welt kennt nur Vergangenheit und Gegenwart. Um hier nicht sprachlos verstummen zu müssen, muss sich die Sprache der Hoffnung auf das biblisch bezeugte Wort Gottes beziehen. Marquardt versucht deshalb in diesem Buch eine beständige Rückübersetzung der Hoffnungssätze der kirchlichen Glaubensbekenntnisse in ihre biblischen Zusammenhänge. Denn nur so kann der Wirklichkeit dessen, was wir hoffen dürfen, Sprache gegeben werden.

Was dürfen wir hoffen, wenn wir hoffen dürfen. Eine Eschatologie. Band 3. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1996 566 S.
ISBN: 978-3-89991-236-4
Preis: 39,80 Euro

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Was dürfen wir hoffen, wenn wir hoffen dürfen. Eine Eschatologie. Band 1-3 (komplett). Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1993, 1994, 1996. 
ISBN: 978-3-89991-229-6
Preis: 99,80 Euro

Eia, wärn wir da - eine theologische Utopie 



Utopie Hartmut SpennerWir sind sehr froh Ihnen mitteilen zu können daß der Antiquar und Verleger Hartmut Spenner die Eschatologie von Friedrich-Wilhelm Marquardt in seinem Verlag in einer Studienausgabe neu aufgelegt hat. 

In der Geschichte der Geschichte des Christentums galten Utopien wenig. Stets standen utopische Konzepte im Verdacht, statt des jenseitigen Gottes das diesseitige Glück zu suchen, statt auf das Erbarmen des Herrn auf die eigenen Möglichkeiten des Menschen zu bauen. Übersehen wurde dabei, wie viel Menschheitsutopien gerade der Bibel entspringen. Friedrich-Wilhelm Marquardt entwickelt im Widerspruch zu dieser theologiegeschichtlichen Ängstlichkeit im vorliegenden Buch Utopie als eine Aufgabe kirchlicher Lehre: Er greift den in seiner Eschatologie formulierten Ansatz auf, löst sich aber zugleich von diesem und übersteigt ihn. Hatte er dort nach der Möglichkeit christlichen Hoffens gefragt und diese begründet, so fordert er hier sozusagen die Konsequenzen der Hoffnung ein, indem er nach der Bedeutung solcher Hoffnungen für alle Menschen, auch für die Nichtchristen, fragt. Der Autor entdeckt dabei die biblischen Utopien vom Paradies, von der neuen Stadt Jerusalem und von Gott in seinem Reich als Wirklichkeiten, die - in Gott längst da - bei uns "noch keinen Raum in der Herberge" gefunden haben, obgleich die Sehnsucht nach ihren Verheißungen quasi eine anthropologische Grundbefindlichkeit darstellt. Marquardt versucht nun der in biblischen Bildern gezeichneten Utopie einen Raum zu eröffnen, indem er den Leser unter Berücksichtigung theologischer, ästhetischer und politischer Kategorien zur Wahrnehmung des bisher Ungehörten, doch stets Ersehnten, einlädt. Gerade so gelingt es ihm, in gottferner Zeit die Nähe Gottes neu zur Frage zu machen. 

Eia, wärn wir da - eine theologische Utopie. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1997
ISBN: 978-3-89991-228-9
Preis: 44,80 Euro

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Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Juden


Eine Christologie



Marquardt ChristologieWir sind sehr froh Ihnen mitteilen zu können daß der Antiquar und Verleger Hartmut Spenner die beiden Bände Christologie von Friedrich-Wilhelm Marquardt in seinem Verlag in einer Studienausgabe neu aufgelegt hat. 
Weitere Nachdrucke sind in Vorbereitung.

"Dass Jesus ein geborener Jude sei" (Luther), ist im westlichen Kulturkreis inzwischen dem allgemeinen Vergessen entrissen worden und hat sich als historischer Tatbestand dem Bewußtsein von Juden und Christen eingeprägt: Lehre, Wirken und Tod Jesu von Nazareth waren unverwechselbar - wenn auch nicht in jeder Hinsicht "typisch" jüdisch. Eine andere Frage ist, ob die historische Zugehörigkeit Jesu zum Judentum eine Bedeutung für das christliche Bekenntnis zu Jesus hat. Besagt es etwas für die Christen, dass ein Jude ihr Herr sei? Dieses Problem soll in der zweibändigen Christologie "Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Juden" wenigstens als sinnvoll zu stellende Frage ausgearbeitet und es sollen erste Antworten dazu versucht werden. 

Friedrich-Wilhelm Marquardts Christologie will dazu helfen, dass das christliche Bekenntnis zu Jesus Christen nicht mehr von Juden trennen muss, sondern öffnen kann für das jüdische Volk und die Tora Gottes, für die es einsteht. Nachdem traditionell Israel bisher immer nur im Schatten Jesu gesehen wurde, soll nun endlich umgekehrt Jesus einmal im Lichte Israels bedacht werden. Das soll die christlichen Gemeinden innerlich für ein gemeinsames jüdisch-christliches Zeugnis in der nicht mehr christlichen und nicht-jüdischen Welt erwärmen, wo gottfremde Erfahrungen, Normen, Werte und antijüdische Vorurteile herrschen. 

Das Bekenntnis zu Jesus, dem Juden. Eine Christologie. 2 Bände. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München, 1991. 2013. 308+460 S.
ISBN: 978-3-89991-139-8
Preis: 59,80 Euro (zusammen)

Neu erschienen:

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher


Theologie in der bürgerlichen Gesellschaft



Marquardt über SchleiermacherVorlesung im Wintersemester 1975/76 an der Freien Universität Berlin, aus dem Manuskript rekonstruiert und herausgegeben von Andreas Pangritz unter Mitarbeit von Juliane Jäntsch

Aus dem Inhalt:
Der Schleiermacher der Romantik
Der Fall Lucinde
Sexualität und Ästhetik
Schleiermacher und die Judenfrage
Konstitutionsprobleme des bürgerlichen Subjekts


Unsere Aufgabe in diesem Semester, dies typisch Protestantische vor allem an Schleiermacher zu erörtern, d. h. in der Übergangsphase von der »bürgerlichen Gesellschaft« zur Bildung der »großen Bourgeoisie« in Deutschland; vielleicht daß daraus weitere Gliederungsgesichtspunkte für das weitere 19./20. Jahrhundert sich ergeben.

Man muß die Theologie im bürgerlichen Zeitalter analysieren, um die historischen Bedingungen der theologischen Methodenbildung in diesem Zeitalter erkennen zu können und so dasjenige distanzierte und zugleich engagierte Verhältnis zum eigenen theologischen Ansatz zu gewinnen, das relativ aufgeklärt beginnen kann. Als Theologe der Gesellschaft hat Schleiermacher sich so ernst genommen, daß er gegen den biblischen Gottesbegriff der Partikularität und geschichtlichen Gegenständlichkeit einen von vornherein gesellschaftlichen Gottesbegriff gewählt hat. Sowohl im Begriff des Universums (in den Reden) wie im späteren Begriff »schlechthinniger Abhängigkeit« in Spannung zu »schlechthinniger Leichtigkeit« oder »schlechthinniger Freiheit« hat er die Kategorien gesellschaftlichen Bewußtseins seiner Zeit (Universum) und dann der realen gesellschaftlichen Dialektik zu Strukturbegriffen für »Gott« gemacht.

Das ist das Problem und die Gefahr aller politischen, gesellschaftsbewußten Theologie: daß sie den Zweck gesellschaftlicher Relevanz (sei es hermeneutisch als Verstehen, sei es politisch als Praxis und Handeln) der freien Selbstbewegung des Gegenstandes vorschaltet, daß sie dem Herrn »Wege bereitet« nach eigener Verkehrsordnung, nach der Verkehrsordnung der jeweiligen Gesellschaft und daß sie mit einer Selbstbewegung des Gegenstandes, Gottes, nicht mehr rechnet. Er ist ihr längst zu einer Idee, einem Moment des eigenen Bewußtseins geworden und ist lebendig nur noch in Bewußtseinsabhängigkeit.

Friedrich-Wilhelm Marquardt

Herausgegeben von Andreas Pangritz
1. Auflage, Bonn 2012
ca. 150 Seiten, 21 cm x 13 cm
ISBN: 978-3-9806216-5-6
Preis: 25,00 Euro (Deutschland)


Friedrich-Wilhelm Marquardt / Chana Safrai:


Talmud Lernen


Vorträge an der Evangelischen Akademie zu Berlin 1992-2001 



Marquardt TalumudIn seinem letzten Lebensjahrzehnt hat sich Friedrich-Wilhelm Marquardt intensiver wohl als je zuvor der Lektüre des Talmud gewidmet. 

Gemeinsam mit der Jerusalemer Talmud-Gelehrten Chana Safrai hat er Zugänge zum Talmud für eine überwiegend christliche Hörerschar erarbeitet. Dabei hat Marquardt von Fall zu Fall Beziehungen zur christlichen Tradition herzustellen und in dogmatischen Experimenten Brücken zur evangelischen Theologie zu bauen versucht, um den Christen Zugänge zu dem ganz unsystematische Denken des Talmud zu eröffnen.

Dieses Buch enthält die Vorträge zum Talmud, die Chana Safrai und Friedrich-Wilhelm Marquardt auf den Tagungen „Talmud lernen“ an der Evangelischen Akademie zu Berlin von 1992 bis 2001 gehalten haben, ergänzt um Auszüge aus den besprochenen Talmudtraktaten. Andreas Pangritz hat eine Einleitung geschrieben.

In Zusammenarbeit mit Daniela Koeppler herausgegeben und eingeleitet von Andreas Pangritz
1. Auflage, Bonn 2014
371 Seiten, 21 cm x 13 cm
ISBN 978-3-9806216-6-3
Preis: 29,00 Euro (Deutschland)


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Erschienen:

Autobiographische Erinnerungen


Lebens- und theologiegeschichtliche Assoziationen (DVD)



DVDMarquardt
Die hier vorgelegten autobiographischen Erinnerungen von Friedrich-Wilhelm Marquardt beruhen auf Transkriptionen von Tonbandmitschnitten autobiographischer Erzählungen, die Marquardt, nachdem er sich im Frühjahr 1994 einer Herzoperation hatte unterziehen müssen und daher im Sommersemester 1994 alle Lehrveranstaltungen hatte ausfallen lassen, ohne Ankündigung im Vorlesungsverzeichnis im Wintersemester 1994/95 jeweils Freitag abends in der Bibliothek des Instituts für Evangelische Theologie an der Freien Universität Berlin in der Dahlemer Ihnestraße 56 vorgetragen hat.

Autobiographische Erinnerungen.
Lebens- und theologiegeschichtliche Assoziationen.
Mitschnitte informeller Erzählungen aus dem Wintersemester 1994/95 an der Freien Universität Berlin.
Hörtext auf Audio-DVD mit Transkription der Tonbandkassetten als PDF
Redigiert und herausgegeben von Andreas Pangritz unter Mitarbeit von Ralf H. Arning
Bonn 2010
ISBN: 978-3-9806216-4-9
Preis: € 20 (Deutschland)

 

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