Friedrich-Wilhelm Marquardt
Der deutsche Theologe Friedrich-Wilhelm
Marquardt (1928-2002) hat sich für eine Umkehr im Handeln und Sprechen
der Kirche wie auch der Theologie eingesetzt. Von den Krisen des ersten
und des zweiten Weltkriegs in Europa sollten die Theologen nicht
unberührt bleiben. Sie sollten auf die Opfer ihres Denkens hören.
Insbesondere sollten sie beim Judentum 'in die Schule' gehen. In den
sieben Bänden seiner Dogmatik (1988-1997) hat er das auch getan: er hat
auf jüdische Stimmen gehört und versucht, diese Stimmen für das eigene
christliche Sprechen fruchtbar zu machen. Auf diesem Website finden sie
einige einführende Artikel über sein Leben und seine dogmatische
Arbeit. Daneben werden hier einige unveröffentlichte Artikel und
Manuskripte von Friedrich-Wilhelm Marquardt publiziert.
Neu erschienen:
Friedrich-Wilhelm Marquardt / Chana Safrai:
Talmud Lernen
Vorträge an der Evangelischen Akademie zu Berlin
1992-2001
In
seinem letzten Lebensjahrzehnt hat sich
Friedrich-Wilhelm Marquardt intensiver wohl als je zuvor der Lektüre
des Talmud
gewidmet.
Gemeinsam
mit der Jerusalemer
Talmud-Gelehrten Chana Safrai hat er Zugänge
zum Talmud für eine überwiegend christliche Hörerschar erarbeitet.
Dabei hat Marquardt von Fall zu Fall
Beziehungen zur christlichen Tradition herzustellen und in dogmatischen
Experimenten Brücken zur evangelischen Theologie zu bauen
versucht,
um den Christen Zugänge zu dem ganz unsystematische Denken des
Talmud zu
eröffnen.
Dieses Buch enthält die Vorträge
zum Talmud, die Chana Safrai und
Friedrich-Wilhelm
Marquardt auf den Tagungen „Talmud lernen“ an der Evangelischen
Akademie zu
Berlin von 1992 bis 2001 gehalten haben, ergänzt um Auszüge aus den
besprochenen Talmudtraktaten. Andreas
Pangritz
hat eine Einleitung geschrieben.
In Zusammenarbeit mit Daniela
Koeppler
herausgegeben und eingeleitet von Andreas Pangritz
1. Auflage, Bonn 2014
371 Seiten, 21 cm x 13 cm
ISBN 978-3-9806216-6-3
Preis: 29,00 Euro (Deutschland)
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Wieder lieferbar:
Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Juden
Eine Christologie
Wir sind sehr froh Ihnen mitteilen zu können
daß der Antiquar
und Verleger Hartmut Spenner die beiden Bände
Christologie von
Friedrich-Wilhelm Marquardt in seinem
Verlag in einer Studienausgabe neu aufgelegt hat.
Weitere Nachdrucke sind
in Vorbereitung.
"Dass
Jesus ein geborener Jude sei"
(Luther), ist im westlichen Kulturkreis inzwischen dem allgemeinen
Vergessen
entrissen worden und hat sich als historischer Tatbestand dem
Bewußtsein von
Juden und Christen eingeprägt: Lehre, Wirken und Tod Jesu von Nazareth
waren
unverwechselbar - wenn auch nicht in jeder Hinsicht "typisch"
jüdisch. Eine andere Frage ist, ob die historische Zugehörigkeit Jesu
zum
Judentum eine Bedeutung für das christliche Bekenntnis zu Jesus hat.
Besagt es
etwas für die Christen, dass ein Jude ihr Herr sei? Dieses Problem soll
in der
zweibändigen Christologie "Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem
Juden" wenigstens als sinnvoll zu stellende Frage ausgearbeitet und es
sollen erste Antworten dazu versucht werden.
Friedrich-Wilhelm
Marquardts
Christologie will dazu helfen, dass das christliche Bekenntnis zu Jesus
Christen nicht mehr von Juden trennen muss, sondern öffnen kann für das
jüdische Volk und die Tora Gottes, für die es einsteht. Nachdem
traditionell
Israel bisher immer nur im Schatten Jesu gesehen wurde, soll nun
endlich
umgekehrt Jesus einmal im Lichte Israels bedacht werden. Das soll die
christlichen Gemeinden innerlich für ein gemeinsames
jüdisch-christliches
Zeugnis in der nicht mehr christlichen und nicht-jüdischen Welt
erwärmen, wo
gottfremde Erfahrungen, Normen, Werte und antijüdische Vorurteile
herrschen.
Das Bekenntnis zu Jesus, dem Juden. Eine
Christologie.
2 Bände. Studienausgabe. Herausgegeben von Hartmut Spenner.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe München,
1991. 2013. 308+460 S.
ISBN: 978-3-89991-139-8
Preis: 49,80 Euro
(zusammen)
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Neu erschienen:
Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher
Theologie in der bürgerlichen Gesellschaft
Vorlesung
im Wintersemester 1975/76 an der
Freien Universität Berlin, aus dem Manuskript rekonstruiert und
herausgegeben von Andreas Pangritz unter Mitarbeit von Juliane Jäntsch
Aus dem Inhalt:
Der Schleiermacher der Romantik
Der Fall Lucinde
Sexualität und Ästhetik
Schleiermacher und die Judenfrage
Konstitutionsprobleme des bürgerlichen Subjekts
Unsere Aufgabe in diesem Semester, dies
typisch Protestantische vor allem an Schleiermacher
zu erörtern, d. h. in der Übergangsphase von der »bürgerlichen
Gesellschaft« zur Bildung der »großen Bourgeoisie« in Deutschland;
vielleicht daß daraus weitere Gliederungsgesichtspunkte für das weitere
19./20. Jahrhundert sich ergeben.
Man muß die Theologie im bürgerlichen Zeitalter analysieren,
um die historischen Bedingungen der theologischen Methodenbildung in
diesem Zeitalter erkennen zu können und so dasjenige distanzierte
und zugleich engagierte Verhältnis zum eigenen theologischen
Ansatz zu gewinnen, das relativ aufgeklärt beginnen kann. Als Theologe
der Gesellschaft hat Schleiermacher sich so ernst genommen, daß er
gegen den biblischen Gottesbegriff der Partikularität und
geschichtlichen Gegenständlichkeit einen von vornherein
gesellschaftlichen Gottesbegriff gewählt hat. Sowohl im Begriff des
Universums (in den Reden) wie im späteren Begriff »schlechthinniger
Abhängigkeit« in Spannung zu »schlechthinniger Leichtigkeit« oder
»schlechthinniger Freiheit« hat er die Kategorien gesellschaftlichen
Bewußtseins seiner Zeit (Universum) und dann der realen
gesellschaftlichen Dialektik zu Strukturbegriffen für »Gott« gemacht.
Das ist das Problem und die Gefahr aller politischen,
gesellschaftsbewußten Theologie: daß sie den Zweck gesellschaftlicher
Relevanz (sei es hermeneutisch als Verstehen, sei es politisch als
Praxis und Handeln) der freien Selbstbewegung des Gegenstandes
vorschaltet, daß sie dem Herrn »Wege bereitet« nach eigener
Verkehrsordnung, nach der Verkehrsordnung der jeweiligen Gesellschaft
und daß sie mit einer Selbstbewegung des Gegenstandes, Gottes, nicht
mehr rechnet. Er ist ihr längst zu einer Idee, einem Moment des eigenen
Bewußtseins geworden und ist lebendig nur noch in Bewußtseinsabhängigkeit.
Friedrich-Wilhelm Marquardt
Herausgegeben von Andreas Pangritz
1. Auflage, Bonn 2012
ca. 150 Seiten, 21 cm x 13 cm
ISBN: 978-3-9806216-5-6
Preis: 25,00 Euro (Deutschland)
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Erschienen:
Autobiographische Erinnerungen
Lebens- und theologiegeschichtliche Assoziationen (DVD)

Die hier vorgelegten autobiographischen Erinnerungen von
Friedrich-Wilhelm Marquardt beruhen auf Transkriptionen von
Tonbandmitschnitten autobiographischer Erzählungen, die Marquardt,
nachdem er sich im Frühjahr 1994 einer Herzoperation hatte unterziehen
müssen und daher im Sommersemester 1994 alle Lehrveranstaltungen hatte
ausfallen lassen, ohne Ankündigung im Vorlesungsverzeichnis im
Wintersemester 1994/95 jeweils Freitag abends in der Bibliothek des
Instituts für Evangelische Theologie an der Freien Universität Berlin
in der Dahlemer Ihnestraße 56 vorgetragen hat.
Autobiographische Erinnerungen.
Lebens- und theologiegeschichtliche Assoziationen.
Mitschnitte informeller Erzählungen aus dem Wintersemester 1994/95 an
der Freien Universität Berlin.
Hörtext auf Audio-DVD mit Transkription der Tonbandkassetten als PDF
Redigiert und herausgegeben von Andreas Pangritz unter Mitarbeit von
Ralf H. Arning
Bonn 2010
ISBN: 978-3-9806216-4-9
Preis: € 20 (Deutschland)
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